SWAP ETF

Exchange Traded Funds bieten Anlegern als börsengehandelte Indexfonds die Möglichkeit, in einen Index zu investieren und von dessen Wertentwicklung zu profitieren. Bei einem SWAP ETF bilden die Fondsmanager den Index jedoch nicht durch den Kauf von Aktien, sondern durch so genannte Swap-Geschäfte nach. Dieses Vorgehen bietet sowohl Vorteile, birgt aber auch einige Risiken.

Swap-Geschäfte als Alternative zum physischen Aktienkauf

ETFs, börsengehandelte Indexfonds, haben das Ziel, einen Index weitgehend originalgetreu nachzubilden. So sollen Anleger die Chance erhalten, an der Wertentwicklung zu partizipieren, ohne selbst in die jeweiligen Einzelaktien investieren zu müssen. Durch die Investition in einen Aktienkorb kann das Anlagerisiko deutlich vermindert, denn Verluste einer Aktie können durch Gewinne anderer Werte ausgeglichen werden. Um den Index nachzubilden, erwerben Fondsmanager in der Regel die im Index enthaltenen Aktien in ihrer jeweiligen Gewichtung. Auch der repräsentative Kauf einer Indexauswahl ist möglich. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der physischen Replikation. Nicht immer jedoch ist es möglich, die im Index enthaltenen Werte 1:1 zu erwerben. Dies kann etwa bei Rohstoff-ETFs der Fall sein, bei denen die jeweiligen Rohstoffe nur schwer erworben oder verwahrt werden können. Aber auch bei einigen Aktien-ETFs kann es notwendig werden, auf Alternativen zurückzugreifen, etwa um die Kosten für den Kauf der Papiere möglichst gering zu halten.

Der Index-Swap als Tauschgeschäft

Ein Swap-Geschäft ist einfach ausgedrückt ein Tauschgeschäft zwischen zwei Partnern. Beim Index-Swap hält die Fondsgesellschaft einen bestimmten Aktienkorb bzw. eine bestimmte Anzahl an Wertpapieren. Weder die Anzahl noch die Zusammensetzung der Papiere muss dabei der des Index entsprechen. Der Fonds tauscht nun die Entwicklung der eigenen Aktien mit der Entwicklung des Index. Kontrahent ist in der Regel eine Bank, die die Indexentwicklung auf täglicher Basis bereitstellt. Der Swap-Kontrakt nimmt somit an der Wertentwicklung des Index teil und kann dabei sowohl steigende wie auch fallende Kurse aufweisen. Demnach wird die Entwicklung des ETF nicht durch die vom Fonds verwalteten Wertpapiere, sondern allein durch den jeweiligen Swap bestimmt. Welche Swaps im Einzelnen erworben werden, ist abhängig von der Fondsstruktur sowie die Anlageziele.

Zusätzliches Kontrahentenrisiko muss beachtet werden

Beim Einsatz von Swap-Geschäften besteht für Anleger ein vergleichsweise hohes Risiko, denn ähnlich wie bei Anleihen besteht auch hier ein so genanntes Kontrahentenrisiko. Bei einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Swap-Anbieters wären die Einlagen vollständig verloren. Um dieses Risiko zu vermeiden, darf ein einzelner Swap maximal zehn Prozent des Fondsvermögens betragen. Übersteigt der Swap diesen Wert, muss er zurückgesetzt werden, um eine Überallokation zu vermeiden. In der Praxis wird die Zehnprozent-Linie in den seltensten Fällen erreicht, in der Regel beträgt das Volumen eines einzelnen Swaps nur rund fünf Prozent. Für Anleger bedeutet dies, dass zwar ein erhöhtes Risiko besteht, dass dieses allerdings kaum zu Buche schlägt. Wichtig ist, dass sich Anleger vor einer Investition immer über die Zusammensetzung des Fonds informieren, um eventuelle Risiken aufzudecken.

Chancen und Risiken von Swap-ETFs

Swap-ETFs bieten demnach sowohl Chancen wie auch Risiken, die bei einem Investment unbedingt beachtet werden müssen.

Die Chancen von Swap-ETFs:

  • Effiziente Abbildung eines Index auch ohne direkte Investition
  • Senkung der Kostenquote
  • Abbildung auch exotischer Märkte möglich
  • Investition in Rohstoffe
  • Individuelle Anlagestrategien können abgebildet werden

Durch diese Chancen ist es den Fondsgesellschaften möglich, ein weitaus größeres Spektrum an ETFs anzubieten und den Anlegern die Möglichkeit zu eröffnen, ihr Vermögen breit zu streuen. Und dies auch ohne höhere Kosten.

Die Risiken von Swap-ETFs

  • Kontrahentenrisiko
  • Risiko von Kursschwankungen

Das zusätzliche Risiko bei Swap-ETFs besteht einzig im Kontrahentenrisiko. Dieses wird durch die gesetzlichen Höchstgrenzen und auch die eher konservative Nutzung der Swaps deutlich begrenzt. Das Risiko von Kursschwankungen ist allen ETFs gemein, denn eine Investition in Aktien ist immer volatil. Doch auch hier können die Risiken begrenzt werden, und zwar durch einen breit gestreuten Aktienkorb, der verschiedene Wertpapiere unterschiedlicher Unternehmen und Branchen beinhaltet.