Die Asset Allocation bei bösengehandelten Indexfonds orientiert sich maßgeblich am Vergleichsindex, der diesem Fonds zugrunde liegt. Hier wird auf ein aktives Management verzichtet, um einen Index nahezu 1:1 abzubilden. Die individuelle Zusammensetzung des Fonds ist für Anleger damit jederzeit transparent und nachvollziehbar.
Wie die Asset Allocation auf Chance und Risiko Einfluss nimmt
Viele Jahre war zu hören, dass Anleger nur dann hohe Renditen erzielen können, wenn sie ihr Portfolio regelmäßig umschichten und kurzfristig auf Preisveränderungen reagieren. Wie aktuelle Studien jetzt jedoch belegen, ist vor allem die Asset Allocation, also die Zusammensetzung eines Depots, für den Anlageerfolg entscheidend. Die Asset Allocation ist der jeweils gewählte Anlagemix, also die individuelle Aufteilung der Wertpapiere in Aktien, Anleihen, Edelmetalle und den Geldmarkt. Aber auch die unterschiedliche Gewichtung von Anlageregionen und Emittenten wird entsprechend berücksichtigt. Die Depotzusammensetzung beeinflusst damit sowohl das Risiko wie auch die Rendite, die Auswahl von Einzeltiteln wie auch das Timing der Anlage hingegen spielen eine nur untergeordnete Rolle. Durch die Auswahl verschiedener Titel ist es möglich, das Risiko der Wertpapieranlage deutlich zu reduzieren und auch dann Gewinne zu erzielen, wenn einzelne Titel an Wert verlieren. Das so genannte „Klumpenrisiko“ kann damit weitgehend ausgeschlossen werden.
Die Grundlagen der strategischen Ausrichtung
Wie die Asset Allocation, also die Depotzusammensetzung, bestimmt wird, hängt von individuellen Faktoren ab. Zu ihnen gehören:
- Anlagehorizont
- Risikobereitschaft
- Erfahrung bei der Anlage von Wertpapieren
Unter dem Anlagehorizont versteht man den Zeitraum, der für eine Anlage zur Verfügung steht. Dabei gilt, dass das Risiko umso geringer sein sollte, je kürzer der Anlagezeitraum ist. Wer sein Kapital also bereits in wenigen Monaten benötigt, um etwa einen Kredit abzulösen, sollte eine möglichst sichere Anlage wählen, um Risiken auszuschließen. Wer hingegen langfristig investieren kann, kann das Risiko erhöhen, denn eventuelle Kursschwankungen können im Laufe der Zeit ausgeglichen werden. Die Risikobereitschaft ist bei jedem Anleger sehr individuell. Sorgen bereits kleine Kursverluste für große Aufregung, sollte in eher sicherheitsorientierte Werte investiert werden, bei denen Kursschwankungen nahezu ausgeschlossen werden können. Werden Kursschwankungen hingegen verkraftet, besteht die Möglichkeit, das Risiko zu erhöhen. Zwar sind in diesen Fällen durchaus kurzfristige Verluste möglich, über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren lag die Rendite jedoch immer deutlich höher als bei sicherheitsorientierten Investments. Die Erfahrung bei der Anlage von Wertpapieren ist bei der Auswahl der Titel ebenfalls wichtig. Anleger sollten die Chancen, aber auch die Risiken einer Aktienanlage genau kennen, bevor entsprechende Investments getätigt werden. Auch Warren Buffet verfolgt die Prämisse, dass nur solche Werte gekauft werden, die er auch versteht. Dies sollten Privatanleger ebenfalls beherzigen.
ETF-Anlagen als Alternative zum klassischen Investmentfonds
ETFs, so genannte Exchange Traded Funds, sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden eine zugrunde liegenden Index nahezu 1:1 ab und kopieren damit dessen Wertentwicklung. Auf ein aktives Fondsmanagement hingegen wird weitgehend verzichtet. Der Fondsmanager erwirbt damit die im Index enthaltenen Titel in der jeweiligen Gewichtung und nimmt Änderungen vor, sollten diese im Index anstehen. Wird beispielsweise ein ETF auf den DAX gewählt, können Anleger von der Entwicklung des Index profitieren und erzielen ähnliche Renditen. Dabei muss zwar beachtet werden, dass es nie möglich sein wird, den Index zu schlagen, schlechter wird man in der Regel aber auch nicht abschneiden. Studien haben ohnehin belegt, dass es nur wenige Fondsmanager in der Vergangenheit geschafft haben, einen Vergleichsindex über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren und länger zu schlagen. Für Anleger bedeutet dies, dass sie sich entspannt zurücklehnen und ihr Geld für sich arbeiten lassen können. Hierfür sorgen auch die weiteren Vorteile der ETFs:
- Hohe Transparenz durch nachvollziehbare Asset Allocation
- Individuelle Auswahl der Asset Allocation durch zahlreiche Angebote
- Kostengünstig, da auf Provisionen verzichtet wird
- Flexibel und liquide, da jederzeitiger Verkauf möglich
Diese Vorteile sorgen dafür, dass sich immer mehr Anleger für ETFs anstelle von klassischen Investmentfonds entscheiden. Der Kauf ist börsentäglich mit einem entsprechenden Wertpapierdepot möglich. Hierdurch ist auch sichergestellt, dass vorhandene Anteile wieder verkauft werden können, wenn ein entsprechender Gewinn vorhanden ist oder dringend Geld benötigt wird.
Die Asset Allocation bei ETFs
Als Indexfonds sind ETFs, wie bereits beschrieben, stark an die Zusammensetzung des jeweiligen Index gebunden. Die Fondsmanager entscheiden demnach nicht selbst, welche Werte ins Depot gekauft werden, sondern sie richten sich nach der Gewichtung der Titel im Index. Da jedoch jeder Index anders aufgebaut ist, können Anleger die Asset Allocation ihres Investments dennoch aktiv mitbestimmen. Beim DAX beispielsweise ist der Fondsmanager an die 30 Titel größten deutschen Aktienwerte gebunden, beim Dow Jones hingegen kann in die 30 größten US-Unternehmen investiert werden. Der MSCI World hingegen bietet die Chance, weltweit in 1.600 Unternehmen unterschiedlicher Branchen zu investieren und von deren Kursgewinnen zu profitieren. Ein Totalausfall ist bei einem ETF demnach nicht möglich, denn in einem solchen Fall müssten gleich alle im Index enthaltenen Titel Insolvenz anmelden. Dies bietet eine vergleichsweise hohe Sicherheit, auch wenn kurzzeitliche Schwankungen natürlich nicht ausgeschlossen werden können. Neben Aktien-ETFs bieten viele Banken und Fondsgesellschaften weitere Indexfonds, etwa auf Basis von Anleihen, Rohstoffen und Edelmetallen. Auch hier gibt es Vergleichsindizes, die als Grundlage herangezogen werden können. Mit diesen ETFs haben Anleger die Möglichkeit, auch in diese Bereiche zu investieren und ihr Depot breiter aufzustellen.
Aktuell sind folgende ETFs am Markt verfügbar:
- Klassische ETFs auf Indizes wie DAX, Dow Jones und MSCI World
- ETFs auf der Basis von Branchenindizes (erneuerbare Energien)
- ETFs auf Basis von Regionenindizes (USA, Deutschland, Emerging Markets)
- ETFs auf Rohstoff- und Edelmetallindizes
Gezielte Auswahl von börsengehandelten Indexfonds
Durch die Tatsache, dass ETFs einen Index nahezu 1:1 abbilden, ist es für Anleger nicht möglich, deren Asset Allocation zu beeinflussen. Dennoch besteht die Möglichkeit, durch eine gezielte Auswahl von Fonds das eigene Depot breit aufzustellen und alle Marktchancen zu nutzen. So ist es beispielsweise möglich, sowohl einen Aktien-ETF wie auch einen Rohstoff-ETF zu wählen, um Chancen in beiden Märkten zu nutzen. Die jeweilige Auswahl sollte sich dabei wiederum nach dem Risikoprofil, der Wertpapierkenntnis und dem Anlagehorizont richten. Welcher Fonds in welche Werte investiert, kann bequem online abgerufen werden. So kann jeder Anleger sein Depot nach Wahl zusammenstellen und die Rendite steigern. Da ETFs jederzeit über die Börse gekauft und verkauft werden können, ist es natürlich auch möglich, die Asset Allocation bei Bedarf anzupassen und die Ausrichtung zu erneuern.